Die Suppe - verkannter Prüfstein der Kulinarik
Wir stehen unsere Männer in der Wirtschaft und unsere Hausmänner
in der Privatwirtschaft, besser bekannt unter der Bezeichnung Hauswirtschaft.
So kennen wir die Problematik der ausgewogenen Suppenzubereitung aus Convenienceprodukten
aus vielfacher Praxisbasisarbeit. Schliesslich schätzen auch allfällig
vorhandene LebensgefährtInnen unser Know-How auf diesem Gebiet.
So können wir Ihnen nachfolgend einige nützliche Erkenntnisse für
den nächsten Küchenaufenthalt in konzentrierter Form präsentieren:
Bild 1 - Die Suppen vor dem Testbeginn Ein vielfach geäussertes
Problem ist "der knappe Suppenvorrat" - die reiferen Semester mögen sich
noch an den Cold War Slogan: "Kluger Rat, Notvorrat!" erinnern. So lümmeln
sich bis heute in unseren unbescholtenen Küchen oft noch abenteuerlich alte
Suppenbeutel herum - sie werden mit Können einem konstruktivem Verbrauch
zugeführt. Wie vorgehen? Wir haben eine mögliche Situation für Chefsache
durchgerechnet und simuliert:
Bild 2 - Frontansicht 1:1 In Bild 1 sehen wir Röbens bei der
Vorbereitung des Versuchsaufbaues, das einköpfige Testteam entschied
sich für den Versuchsbereich Kartoffelcremesuppe, ein Thema, welches
unter Kennern gerne gemieden wird! Man kann aus dem Bild den Umstand erkennen,
dass das haushaltführende Individuum eine schmackhafte Kartoffel- Suppe
zubereiten möchte, sich aber unvermittelt der massiven Problematik Heterogenität
im Lagerbestand konfrontiert sieht. Vorgabe von den Herstellern:
Suppe 1: Einrühren des Beutelinhaltes in kaltes Wasser, aufheizen,
5 Minuten kochen (unbedingt Schwingbesen verwenden). Sofort servieren. Ablaufdatum
10.08.1998 (kritisch, aufgepasst!) Suppe 2: Einrühren des Pulvers
in kochendes Wasser, 2 Minuten kochen (Schwingbesen zurückhaltend einsetzen),
danach 2 Minuten stehen lassen und danach servieren. Ablaufdatum 20.12.2001
Bild 3 - Die Suppe ist am Dampfen! Chefsache schlägt folgenden
Lösungsansatz vor: Süüferliges erhitzen des Wassers auf 70 Grad
Celsius, anschliessend 120 Sekunden gleichmässig bei dieser Temperatur
köcheln lassen und gleichzeitig die Suppen einstreuen. Hinweis:
damit die Suppe schon bei 70 Grad kochen kann, sollte der Küchenabzug auf
EXTREME oder zumindest auf VOLLE Leistung gestellt werden (alle Regler nach
rechts). Zusätzlich sind sämtliche Türen und Fenster der Küche dicht zu schliessen!
- Dies führt zu einem Unterdruck in der Küche was zu dem erwünschten Effekt
des tieferen Siedepunktes führt. Gelegentliches Vorkosten ist empfohlen.
Je nach Gusto Beigabe von schmückendem Beigemüse und Suppengrün. Dann ein
akkurates Servieren auf familientauglichem Geschirr im Kreis der Teuren.
Bild 4 - Der geglückte Verkostungsakt Die Testküche kann aufatmen,
die Suppe zeigt sich bei unserem Versuch in ihrem Sonntagsgewand, schmackhaft
mit behäbiger Mundlage! Der Abgang erinnert fern an vermoderndes Sandelholz
an einem feuchten Spätsommermorgen. Tipp: Das Verfalldatum
bei unserem Versuch ergab im Durchschnitt 15.4.2000. Es gelang uns also
durch geschicktes Kombinieren der verwendeten Suppen das Problem des überkritischen
Ablaufdatums lebensmitteltechnisch korrekt zu umschiffen. En Guete!
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