26.06.98

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Moto-Club Wanderung,
DER Härtetest!

Wanderung des MC Blacktower
oder "In eisige Höhenà"

(eea) Die Expeditionsvorbereitungen laufen auf Hochtouren, es wurden Schienen verlegt, Basislager eingerichtet und Materialtests durchgeführt. Und Ihr fragt Euch sicher mit banger Stimme: Habe ich in den letzten Monaten genug trainiert? Bin ich mental stark genug, den zahllosen Entbehrungen die Stirne zu bieten? Werden wir Erfolg haben?

Mit anderen Worten, es ist höchste Zeit, Euch über den Ablauf zu informieren.

Am Sonntag, den 5. Juli 1998, kurz nach Sonnenaufgang um 09.00 Uhr treffen wir uns im Camp I (Café Irion, Brugg), wo wir für lange Zeit das letzte Mal feste Nahrung zu uns nehmen.

Um 10.34 Uhr nehmen wir im Bahnhof Brugg auf Perron 1 einen tränenreichen Abschied von unseren Lieben - werden wir sie je wieder sehen?

Unsere erste Etappe bewältigen wir mit Eisenbahnwagen, die ihre beste Zeit schon lange hinter sich haben, zusammengepfercht mit Einheimischen. Schwelle reiht sich an Schwelle, bis wir endlich über eine halsbrecherische Strecke Baden erreichen. Wir erhalten einen Vorgeschmack auf die Strapazen, die vor uns liegen.

Bereits erkennen wir die ersten Ausläufer des Hochgebirges. Hier hat die Eisenbahn keine Chance, zu steil der Berg, zu eng das Tal. Wir wechseln auf einen seltsam gelbgestrichenen, klapprigen Bus. In endlosen Kehren kommen wir langsam dem Höhtal und Ausgangspunkt unserer Expedition näher.

Nach einer letzten Kontrolle unserer Ausrüstung schultern wir unsere Lasten und nehmen die erste Etappe in Angriff. Jeder ist mit sich selbst beschäftigt. Hinter uns die Zivilisation - vor uns der Einstieg in die Nordflanke. Die halbverwesten Körper derer, die vor uns gescheitert sind, sind uns Mahnmal und Antrieb zugleich.

Nach quälenden 120 Minuten und insgesamt über 98 Höhenmeter, die uns das Letzte abverlangen, erreichen wir am Ende unserer Kräfte via Niederweningen das Camp II, den Thuang Nong Loc (tibetisch für "Platz der glühenden Wurst"). Nur ein Gedanke brennt in unseren Köpfen: Pause! Aber wir sind so schwach, dass wir kaum ein Feuer entfachen können.

Für weitere 60 Minuten, die uns vorkommen wie eine Ewigkeit, schleppen wir uns dem Ziel entgegen. Die Füsse, so sie nicht erfroren sind, brennen wie glühende Lava. Die Kleider schlottern um unsere ausgemergelten Körper; jeder scheint um Jahre gealtert - aber: Kaiserstuhl AG am Rhein ist unser!

Mit übermenschlicher Anstrengung erreichen wir Camp III, das Gartenrestaurant, wo uns das Rivella wie flüssiges Gold vorkommt.

Doch das Abenteuer beginnt erst jetzt richtig: Wir organisieren die Heimreise mit dem öffentlichen Verkehr direkt im Ort.

 

SAQ
 
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Hau-Ruck! Last Updated Sun Dec 02, 2001 - Click!
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